Für die klassischen Metrotickets aus Papier soll bald das Ende kommen (Foto: Ballin/.rufo)
Freitag, 01.02.2013
Moskau führt einheitliches Ticket im Nahverkehr ein
Moskau. Reform im Moskauer Nahverkehr: Ab dem 1. Februar gibt es Einheitstickets, die für alle öffentlichen Verkehrsmittel gültig sind. Zudem sollen in Kürze elektronische Karten die Einweg-Fahrkarten aus Papier ersetzen.
Mussten die Moskauer bisher für Metro eine andere Fahrkarte lösen als für Bus und Bahn, fällt diese Abgrenzung künftig weg. Die sogenannten Universalfahrkarten gelten für alle Verkehrsmittel und kosten soviel wie die bisherigen U-Bahnkarten, d.h. eine Fahrt gibt es ab 28 Rubel (70 Cent), zwei Fahrten für 56 Rubel (1,40 Euro) und fünf Fahrten für 135 Rubel (3,37 Euro). Eine Zehnerkarte kostet 265 Rubel (6,62 Euro), die 20er-Karte 520 Rubel (13 Euro) und die 60er-Karte 1.245 Rubel (31,12 Euro).
Damit ist die Reform noch nicht beendet: Ab dem 2. April kommt ein neues 90-Minuten-Ticket auf den Markt: Damit kann der Fahrgast zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln auch umsteigen. Erlaubt sind eine Fahrt mit der U-Bahn und eine unbegrenzte Anzahl an Fahrten mit Bus und Bahn. Der Preis für ein Umsteigeticket beläuft sich auf 50 Rubel (1,25 Euro). Auch hier gibt es Mehrfahrkarten für zwei, fünf, elf, 20, 40 und 60 Fahrten.
Für Touristen werden zudem Tageskarten für 200 Rubel (fünf Euro) eingeführt. Damit können Passagiere einen Tag lang alle Verkehrsmittel der russischen Hauptstadt unbegrenzt nutzen.
Chipkarte soll Papiertickets ersetzen
Daneben wollen die Moskauer Verkehrsbetriebe auf elektronischen Zahlungsbetrieb umstellen. Wieder aufladbare Plastikkarten mit Chip sollen die bisher gängigen Papierfahrkarten mit Magnetstreifen ersetzen. Die Chipkarten können am Automaten oder per Bankkarte aufgefüllt werden.
Damit die Passagiere tatsächlich auf die elektronischen Karten umsteigen, deren Anschaffung zunächst einmal 100 Rubel (2,50 Euro) kostet (wobei die Hälfte Pfand für die Karte ist und die andere Hälfte als Guthaben gleich verbucht wird), werden die Einzelfahrkarten schrittweise verteuert. So kostet eine Fahrt dann ab April 30 Rubel (75 Cent), die Zweierkarte gibt es ab 60 Rubel (1,50 Euro). Ab Juli sollen die Einer- und Zweierkarten aus Papier ganz abgeschafft werden.
Mehr Bequemlichkeit für Passagiere erhofft
Ziel der Reform sei es, die langen Schlangen vor den Kassen abzubauen. Darum werde die Nachfrage nach den Mehrfahrkarten stimuliert und deren Geltungsdauer von 45 auf 90 Tage erhöht, teilte die Stadtverwaltung mit.
Unklar ist, warum dann gleichzeitig die bisher gültigen Drei-Monats- und Jahreskarten für die Metro abgeschafft werden. Der russische Verbraucherschutz jedenfalls schlägt Alarm. Mit dem Pfand für die Chipkarte werde den Fahrgästen eine Dienstleistung quasi aufgezwungen, erklärte der Jurist der Verbraucherschutz-Organisation OSPP Oleg Frolow.
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