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Und am Schluss brennt die Masleniza - samt Sünden und der Kälte des Winters (Foto: russianlook.com) | |
Montag, 20.02.2012
Masleniza: Eine Woche Futtern vor der Fastenzeit
Moskau. Heute beginnt in Russland die „Butterwoche“: Mit traditionellen Volksvergnügen, jeder Menge Pfannkuchen und schließlich der Verbrennung der strohgestopften „Masleniza“-Figur wird der Winter ausgetrieben.
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Die Masleniza ist das russische Pendant zu Fasching und Karneval – eine Verquirlung heidnischer Bräuche mit kirchlichen Daten und Regeln.
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Bevor am nächsten Montag die 40 Tage dauernde Fastenzeit vor Ostern beginnt, durfte sich das Volk noch mal richtig amüsieren und sich den Bauch voll stopfen. Und die alten Bräuche des Winteraustreibens und der Begrüßung des Frühjahrs blieben dabei erhalten
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Fleischgerichte waren in der Feier-Woche allerdings laut Kirchenkalender schon tabu. Aber Milchprodukte und Eier blieben noch erlaubt – weshalb der Genuss von Pfannkuchen besonders nahe liegt. Gleichzeitig sind die goldgelben „Bliny“ ja auch ein wunderbares Symbol für die Sonne, deren wachsende Kraft nun auch in nördlichen Breiten wieder spürbar wird.
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Überall in Russland werden nun auf Festplätzen Buden aufgebaut, wo Tee und Bliny sowie allerlei volkstümliches Handwerk verkauft werden. Zu einer echten Masleniza gehören aber auch etwas rabiate Volksvergnügen wie das Erstürmen von Schneeburgen oder Faustkämpfe, bei denen zwei sich in Reihen gegenüberstehende „Heere“ einfach übereinander herfallen.
Dreh- und Angelpunkt ist die Maselniza-Figur (meist eine Frauengestalt), die am Sonntag dann unter großem Gejohle und Gesang verbrannt (regional auch bestattet) wird.
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Dieser Tag ist – von der Kirche gerne gesehen - auch gleichzeitig ein Tag der Vergebung, an dem man Mitmenschen um Verzeihung bittet oder ihnen Verfehlungen vergibt. Heute machen das die Russen durchaus zeitgemäß auch per SMS.
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In Moskau wird die Maselniza in diesem Jahr nicht wie üblich auf dem Wassiljewski-Spusk am Kreml gefeiert, sondern im Gorki-Park (von Freitag bis Sonntag).
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Am Sonntag ist auch ein Volksfest auf der Eisbahn auf dem Roten Platz geplant. Auch in den Stadtteilen der Hauptstadt finden Masleniza-Feste statt – vor den Wahlen werden die Behörden kaum daran sparen.
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